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Landesliga-Pressestimmen |
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"Wer den Ball hatte, war der Arsch" | |
Kapitän Jürgen Weichsberger im Interview | |
Der SC Vöhringen legt in der Fußball-Landesliga klare Parallelen zum Vorjahr an den Tag: Damals hatten die Illertaler den Auftakt ins neue Jahr total vermasselt, holten nach dem Winter nur sechs Zähler und schrammten nur knapp an den Abstiegsrängen vorbei. Auch in diesem Jahr ging der Wiederbeginn nach der Winterpause durch zwei indiskutable Leistungen gegen Abstiegskandidaten total in die Hose. Wir sprachen mit Kapitän Jürgen Weichsberger über die Ursachen für die Startschwierigkeiten.
Frage: Der SCV verpatzte auch heuer den Auftakt ins neue Jahr. Sind Parallelen zur vergangenen Spielzeit zu erkennen? Weichsberger: Im ersten Moment bestimmt. Wenn man aber unsere Trainingsbeteiligung sieht, ist das im Vergleich zum Vorjahr eine Verbesserung um 100 Prozent. Das war damals die Hauptursache. Ich bin überzeugt, dass wir heuer recht bald die Kurve kriegen. Frage: Wie sind die katastrophalen Leistungen gegen den TV Echterdingen und den FC Donzdorf dann zu erklären? Weichsberger: Das Problem ist wohl mentaler Art. Ich bilde mir ein, schon wieder eine gewisse Selbstzufriedenheit erkennen zu können. Wolfgang Stuchlik und ich haben das Thema auch schon angesprochen. Aber wer Kritik übt, muss auch selbst Leistung bringen. Dazu waren auch wir zuletzt nicht in der Lage. Frage: Speziell beim Auftritt in Donzdorf schien die Mannschaft total von der Rolle. Wie haben Sie diese Niederlage wahrgenommen? Weichsberger: Das war natürlich schon ein dickes Ding. Fehler passieren beim Fußball, aber nicht jeder darf gleich zu einem Gegentreffer führen. Wir haben uns nicht gegenseitig geholfen und zudem hat niemand Verantwortung übernommen. Der Spieler von uns, der gerade am Ball war, war der Arsch. Die Niederlage nur an Oliver Schnabel festzumachen, würde zu weit führen. Ich selbst war mit meinem Fehlpass vor dem 0:2 ja auch nicht ganz schuldlos an der Klatsche. Frage: Hatten die beiden miserablen Spiele auch Auswirkungen auf die Stimmung im Team? Weichsberger: Nein, überhaupt nicht. Mir persönlich ist die Stimmung in der Truppe zurzeit fast schon zu gut. Das hängt aber wohl mit der bereits angesprochenen Selbstzufriedenheit zusammen. Frage: Trotzdem muss der SCV jetzt aber den Blick nach hinten richten. Sehen Sie das anders? Weichsberger: Nein, das sehe ich genauso. In diesem Jahr werden wahrscheinlich nicht wieder 33 Punkte zum Klassenerhalt reichen. Ich rechne, dass man dafür 37 Zähler brauchen wird. Frage: Apropos Abstieg: Wie bewerten Sie die Situation des TSV Neu-Ulm? Weichsberger: Ich wünsche mir, dass die Fohlen noch irgendwie den Klassenerhalt schaffen, auch wenn es nicht sonderlich realistisch erscheint, sogar fast unmöglich sein dürfte. Uns tut jedes Team aus dem Bezirk weh, das auf- oder absteigt. Allerdings haben wir den Neu-Ulmern mit unseren Pleiten gegen Konkurrenten im Tabellenkeller auch keinen Dienst erwiesen. |
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Michael Schuster |
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